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Wegererhaus Pöllau

Gemeinde: Hartberg-Fürstenfeld
Eigentümerin: Ingrid Birringer

Nach der Grundbucheinführung im Jahre 1580 wurde das Haus im Jahr 1607 erstmals urkundlich eingetragen. Das spätere Wegererhaus entstand durch die Dreiteilung des Gebäudes der ehemaligen herrschaftlichen Fleischbank. Die Bebauung der östlichen Herrengasse (ursprünglich Fleischhackergasse) ist geschichtswissenschaftlich allerdings bis in das mittelalterliche 14. Jahrhundert zurück zu belegen.

Nach eingehender Bauforschung durch die heutige Eigentümerin und Kunsthistorikerin Ingrid Birringer konnten die Grundmauern aus Naturstein tatsächlich bis ins Mittelalter zurückgedeutet werden. Bei dem Bereich zwischen den Gewölbeauflagern im Erdgeschoß und den darauf ziegelgemauerten Stichkappengewölben mit Gratbetonung handelt es sich um die Errichtungszeit des 16. Jahrhunderts und den Stil der Renaissance. Im 17. und 18. Jahrhundert (Barockzeit) war das Gebäude im Besitz von Tuchmachern, aus dieser Zeit stammt der zweigeschoßige Ostrisalit. Ab 1802 erfolgte die Erweiterung des Gebäudes um eine Seifensiederei und 1819 erhielt das Haus von dem damaligen Eigentümer Franz Wegerer seinen bis heute bestehenden Namen. Aus dem 19. Jahrhundert stammt die Fassade aus Rieselputz mit Hohlkehle, die an der West- und Südseite zusätzlich mit Eckpilastern und Geschoßdeckenbändern ausgestattet ist. Darunter fand sich eine barocke Fassadierung, unter welcher wiederum quasi als „Grundierung“ renaissancezeitliche, rötlich-pigmentierte Putze nachgewiesen werden konnten. Nach der Instandsetzung des Daches und Renovierungsarbeiten im Gebäudeinneren ab 1993 wurden zuletzt im Jahre 2019 die Fassaden fachgerecht und authentisch restauriert. Seither kann das Haus auch wieder nach außen sichtbar „einen gemeinkulturellen Grundwert als historisches Gebäude im Markt Pöllau darstellen“ (Zitat Ingrid Birringer).

 

Fotos: © Katarina Pashkovskaya