Wir verwenden Google Analytics um die Zugriffe und das Benutzerverhalten auf unserer Website analysieren zu können und unser Online-Angebot in Zukunft für Sie besser gestalten zu können. Dabei wird ihre IP-Adresse erfasst und pseudonymisiert gespeichert. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns die Erfassung erlauben. Sie können Ihre Entscheidung jederzeit auf unserer Datenschutzseite ändern.

✔ Erlauben ✘ Verbieten

Filialkirche zum hl. Leonhard Seewiesen

Turnau (Bruck-Mürzzuschlag)

 Der Ort Seewiesen am Fuße des Seeberges wird dominiert von der auf einer Geländestufe gelegenen und im gotischen Stile hochaufstrebenden Filialkirche zum heiligen Leonhard, welche mit ihren weiß getünchten, „strahlenden“ Außenmauern und dem lebendigen Holzschindldach in der Bergkulisse des Hochschwabmassivs eine landschaftlich-baukünstlerische Sensation darstellt. Anno 1335 wurde die erzbischöfliche Bewilligung zur Errichtung der Kirche als letzte Wallfahrtsstation vor Mariazell erteilt. Inzwischen war ja die Eisenstraße über Kapfenberg, Thörl, Aflenz und Gußwerk mit ihren Schmieden und Hammerwerken auch zu einer Pilgerstraße geworden. Für die Region war der als Kirchenpatron gewählte heilige Leonhard als Beschützer des Viehs und der Bauern – aber als Kettenheiliger auch der Bergleute – prädestiniert.

Der ursprüngliche Kultgegenstand in der Wallfahrtskirche war eine schwere eiserne Leonhardstatue, durch deren Heben („Hebebrauch“) auf Sündenerlass gehofft werden konnte. Aus der Errichtungszeit der Kirche stammen die Heiligenfiguren Leonhard und Barbara, die wichtigste Schutzpatronin der   Bergleute. Das Altarbild des heiligen Leonhard (1692) wird dem steirischen Künstler Hans Adam Weissenkircher zugeschrieben. Die Seewiesener Madonna (16. Jh.) ist eine Kopie der Mariazeller Gnadenmutter. Musikgeschichtlich bemerkenswert ist die barocke Positiv-Orgel.

In der Kirche St. Leonhard wird alljährlich die
„Handschuhtragen“-Wallfahrt ausgeübt: Im Frühjahr wird ein Handschuh in der Kirche abgelegt (das „Z´ruckbringen“), der im Herbst am Leonharditag, dem 6. November, wieder zurückgeholt wird (das „Abholen“).

Rechtzeitig zum 650-Jahr-Jubiläum konnte die Gesamtrenovierung, die durch ein namhaft besetztes Personenkomitee mit Sinn für Kulturgut unterstützt wurde, abgeschlossen werden.  •

 

Fotos © Katarina Pashkovskaya