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Ehem. Pfarrhof in Greith Bezirk Murau

Gemeinde: Neumarkt in der Steiermark
Eigentümer: Alexander Schmiderer

„Greith“ bedeutet „gerodetes Land“ – Namensbezeichnungen wie diese sind in Europa in Zeiten mittelalterlicher Landnahme entstanden. Die Ortschaft liegt an einem seit keltisch-/römischer Zeit bekannten Fernverbindungsknotenpunkt auf der nördlich verschanzten Kuppe eines südlich terrassierten Hügels, der bereits vorgeschichtlich als Höhensiedlung gedient haben könnte. Interessant ist diesbezüglich der Vulgoname des Nachbarhofes: „Moar“. Dieser Name stammt wie „Maier“ in allen Schreibvariationen vom lateinischen „maior“ (deutsch: „Verwalter“) ab.

Die Bauforschung ergab, dass der südliche Erdgeschoßbereich des Pfarrhofes bereits im 16. Jh. errichtet wurde und sich darunter noch ältere Mauerreste wie auch ein verstürzter Kalkofen befinden.

2013 wurde der leerstehende Pfarrhof von der Diözese an Alexander Schmiderer veräußert, der sich mit dem Erwerb einer pietätvollen Verwendung verpflichtet sieht und dies unter Einsatz seines großen Erfahrungsschatzes in der Altbaurenovierung bewies: Der Pfarrhof stellt sich heute in seinem äußeren Erscheinungsbild als harmonisch proportionierter Barockbau aus der Mitte des 18. Jh. dar. Die barocke Fassadengestaltung blieb nach einer Überarbeitung im 20. Jh. erhalten und konnte vollflächig freigelegt werden. Dies gilt auch für die Gliederungselemente, die nur im Sockelbereich ergänzt werden mussten. Die historischen Fensterstöcke waren noch vorhanden und die Fensterflügel wurden anhand von erhalten gebliebenen, barocken Originalflügeln nachgebaut. Die noch bestehenden barocken Holzböden wurden restauriert. Die Riemlings- und die Stuckdecken wurden freigelegt bzw. rekonstruiert. Das Walmdach mit seiner historischen Ziegeldeckung wurde renoviert.

Im Abendlicht bildet das Ensemble mit dem Pfarrhof und der gotischen Pfarrkirche vor dem östlich gelegenen Zirbitzkogel einen atemberaubenden Anblick.  •

 

Fotos © Katarina Pashkovskaya