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Ehem. Benefiziantenhaus Bad Radkersburg

Bezirk Südoststeiermark
Bad Radkersburg, Hauptplatz 18
Eigentümerin: Astrid Harler

Die Entstehung des im verdichteten Verband stehenden Bürgerhauses ist direkt verbunden mit dem Erwachsen der Städte im mittelalterlichen 12. Jahrhundert bzw. der beginnenden, interessensverbindenden Zusammenrottung von spezialisierten Handwerkern und Händlern in verkehrstechnischen Gunstlagen. Die Bürgerhäuser waren die Wohn- und Geschäftsstätten des verbrieften Bürgertums und standen meist im dichten, trauf- oder giebelständigen Verband mit den Nachbarhäusern. Sie verfügten in der Regel über Räume zur Ausübung bürgerlichen Handwerks und/oder Gewerbes im Erdgeschoß sowie darüber für Wohnzwecke.

Laut dem Bauforschungsbericht des Büros „conserve“ ist durch den (einstigen) Zusammenhang des Hauses des Benefiziaten (Benefiziat: Kaplan, der einen eigenen Haushalt unterhält) mit der hofseitig benachbarten Frauenkirche auch eine parallele Bautätigkeit belegt: Ab 1667 wurde die Frauenkapelle zur Frauenkirche vergrößert und zur gleichen Zeit erfolgte der Um- und Ausbau zum Benefiziatenhaus für die Unterbringung des kirchlichen Amtsträgers. Die Bauforschung stellte fest, dass die bis ins Obergeschoß reichenden Steinmauern noch Zeugen des ursprünglich im Mittelalter (1504) errichteten Gebäudes sind.

Das ehemalige Benefiziatenhaus stellt eine Besonderheit unter den Bürgerhäusern dar, stand es ja ursprünglich dem Priester der Frauenkirche und nach der Teilung in zwei Wohneinheiten einem weiteren Priester zur Verfügung. Erst später, als das Benefiziatenhaus seinen ursprünglichen Zweck verloren hatte und bereits in zwei Bürgerhäuser geteilt war, wurden die zwei Wohneinheiten auch mit eigenen Hausnummern versehen. Der gemeinsame Dachstuhl ohne Brandwandausbildung bezeugt noch heute, dass das Haus Hauptplatz 18 und das abgeteilte Nachbarhaus Nr. 16 ursprünglich eine Einheit bildeten.  •

 

Fotos © Katarina Pashkovskaya