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Ausseer Bauernhaus Bad Aussee

Bad Aussee
Bezirk Liezen

Die Ausseer Bauernhauskultur ist geprägt durch einfach-funktionelle Bauten mit gering ausladenden Dächern, kleinen Fensteröffnungen und schnörkelloser Gestaltung. Als die klassische Sommerfrische durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes vor rund 100 Jahren aufkam, entstand eine Weiterentwicklung dieser Baukultur: Die Gäste aus den Städten brachten den sogenannten Heimatstil ins Ausseerland. Diesen Stil erkennt man vor allem an größeren Dachüberständen mit außen sichtbaren Dachstuhlkonstruktionselementen, an aufwendigen Verzierungen mit Schnitzereien und an größeren und teilweise buntfärbigen Öffnungselementen.

Beiderlei Einfluss zeigt das in seinem heutigen Erscheinungsbild 1803 entstandene Bauernhaus mit einem Kern aus dem Jahre 1580. Das Erdgeschoß ist hell verputzt und das Obergeschoß ist mit vertikaler, naturbelassener Holzverschalung versehen. Traufseitig findet sich das „Brickl“, eine über alle Geschoße gezogene Holzveranda mit geschnitzten Schmuckbrett-Verzierungen. Die Lochfassade wird aus naturfärbigen Kastenstockfenstern mit resedagrünen Balkenstockrahmen und gleichfarbigen Lamellenbalken gebildet. Das Schopfwalmdach mit einem Dachüberstand von etwa einer halben Sparrenfeldbreite ist mit Lärchenholzschindeln eingedeckt.

Dieses heute im umgebenden Landschaftsraum so natürlich und original wirkende Erscheinungsbild ist nicht so selbstverständlich wie es erscheint, denn das Haus war vor der Renovierung außen in einem mit Faserzementplatten verunstalteten Zustand.

Im Innenbereich ist naturbelassenes Holz das vorherrschende Material. Die Mittelflure, Stuben und Zimmer verströmen hier bäuerlich-traditionellen Charme mit Stileinflüssen des 19. Jh.

Gelegen ist das Bauernhaus im Ortsteil Obertressen auf der Anhöhe nördlich von Bad Aussee, ungefähr auf halbem Wege Richtung Altaussee. Es liegt südlich vom Tressenstein und seiner Aussichtsplattform mit dem herrlichen Rundumblick ins Ausseerland. •

 

Fotos © Katarina Pashkovskaya