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✔ Erlauben ✘ VerbietenDie Steiermark ist ein breitgefächertes Kulturland. Kultur entsteht nicht von heute auf morgen, sondern durch die Arbeit vieler Generationen. Kultur muss aber auch lebendig sein und darf sich auf keinen Fall darauf beschränken, alte, abgelebte Formen künstlich zu konservieren. Ganz im Gegenteil: Unser Ziel muss es sein, das Überlieferte an die heutige Zeit anzupassen und für das Hier und Jetzt bedeutsam zu machen. Das gilt für Bräuche und Traditionen, für die Pflege der Landschaft, aber auch für unsere bebaute Umwelt.
Das große architektonische und kulturelle Potenzial historischer Gebäude ist ein Schatz; es gilt, ihn für die Gegenwart zu erschließen und unter Einsatz heimischer Handwerkskunst einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen. Für dieses Vorhaben gibt es prominente Vorläufer. So schrieb der große steirische Kulturforscher Viktor von Geramb schon vor über siebzig Jahren in seiner „Landbaufi bel“: „Handwerklich überlieferte Bauformen und Herstellungsarten sollen überall bevorzugt werden. Das bedeutet aber nicht gedankenlose Nachahmung alter Formen und Verfahren, im Gegenteil, es soll unter Berücksichtigung von Altbewährtem Neues gestaltet werden, das den Forderungen und der Art des Volkes, der Zeit und des Ortes entspricht“.
Wir stehen jetzt vor großen Herausforderungen: Viele alte Gebäude in Ortskernen stehen leer, alte Handwerkstechniken sterben aus, der ländliche Raum kann oft nicht Schritt halten mit der dynamischen Entwicklung in den Städten. Es ist ein Auftrag für die Politik und die gesamte Gesellschaft, diesem Trend entsprechend entgegenzuwirken. Wir wollen nicht in einem Land der „zwei Geschwindigkeiten“ leben, in dem Investitionen nur noch in den städtischen Ballungsräumen vorgenommen werden. Daher begrüße ich die Initiative „Wir beleben unser Land“, die den Faden der „lebendigen Baukultur“ wieder aufnimmt und die genannten negativen Entwicklungen umkehren will. Der ländliche Raum muss auch in Zukunft ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum sein. Das Land Steiermark unterstützt die zeitgemäße Nutzung historischer Bauten mit verschiedenen Förderangeboten, wie etwa der Revitalisierungsförderung sowie der Sonderförderung „Sanierungsoffensive zur Belebung von Ortskernen“. Mit diesen Instrumenten können jedes Jahr zahlreiche Gebäude aus dem „Dornröschenschlaf“ geholt werden. Unser Land braucht gerade jetzt viele visionäre und mutige Bauherren, die solche Projekte „anpacken“ – es gibt viel zu tun! Ich danke allen, die an der Gestaltung dieses Werkes mitgearbeitet haben, wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und bei der Entdeckung unserer lebendigen Baukultur!