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Mit Feuer, Hammer und Amboss - Metalltechniker

In der Steiermark gibt es nur eine Handvoll Handwerker, die vom Schmiedehandwerk leben. Gerade für den Revitalisierungsbereich sind sie sehr wichtig.

 

Prachtvolle Einfahrtstore aus Eisen, Verzierungen an Türen und Fenstern oder herrschaftliche Treppengeländer: Es sind oft die filigran und zeitlos erscheinenden Schmiedearbeiten, die einem historischen Gebäude sein Flair verleiht. Das hat sich bis heute nicht geändert, wenn auch vieles zur Stil- und vor allem zur Kostenfrage geworden ist. Hans Hackl, Spartenobmann der Schmiede und Schlosser in der WKO, berichtet von steirischen Handwerkern, die ihre Fertigkeiten bei russischen Oligarchen und reichen Menschen in der ganzen Welt einbrächten. Diese Spezialisten bräuchten in der Regel keine Werbung, sondern bekämen ihre Aufträge durch ihr internationales Renommee. Schmiedekunst im großen Stil ist teuer. Hans Hackl erzählt von einer überlieferten Erzählung, wonach ein reicher Schlossbesitzer um sein Anwesen einen schmiedeeisernen Zaun anfertigen hat lassen, und nach Fertigstellung die historische Vorlage entdeckt wurde. Die Arbeit begann noch einmal von vorne.

Die Kostenfrage sollte den Bauherren aber nicht abhalten, den Schmiedearbeiten in seinem historischen Gebäude genügend Aufmerksamkeit zu widmen. Hackl empfiehlt, unbedingt einen Handwerksmeister zu Rate ziehen. Dieser könne nicht nur Auskunft geben, ob und welche Teile sanierungsfähig sind und wie das bewerkstelligt werden kann. Er kann zudem den Zeitpunkt der Entstehung beurteilen und Auskunft darüber geben, was baukulturell wertvoll und erhaltenswürdig ist. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass beschädigte Eisenelemente gut wiederherstellbar sind. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die Statik noch gegeben ist. Doch auch in der Schmiedekunst hat die Automatisierung Einzug gefunden, sagt Hackl: Was wie Schmiedekunst aussieht, kann auch automatengeschmiedet sein. Es gibt Maschinen, bei denen ein Zufallsgenerator die Schläge des Schmiedes imitiert, die wiederum für die typische nicht gleichmäßige Oberfläche sorgt. Zwar sind bei derlei Aufträgen die vorhandenen Muster begrenzt, aber die Teile sind kostengünstiger. In der Regel gibt das Bundesdenkmalamt wertvolle Hinweise, wie bei einer Restaurierung vonstatten gegangen und nach welchen Vorgaben gearbeitet werden sollte. Das Amt hat zudem die Handwerksmeister für die einzelnen Arbeiten gelistet.

Ewald Stani aus Heimschuh ist einer der wenigen in der Steiermark, der vom Schmiedehandwerk lebt. Die meisten Schmiede bieten heute auch Schlosserarbeiten an, das Schmiedegeschäft alleine ist nicht einträglich genug, um davon leben zu können. In seiner Werkstatt setzt er mit Feuer, Hammer und Amboss das Erbe der keltischen Vorfahren fort, die, wie er sagt, schon vor über 2600 Jahren ästhetische Gegenstände aus Eisen fertigen konnten. Als ausgebildeter Restaurator und Denkmalpfleger vertritt er die Meinung, dass auch im Metallbereich vorhandenes Kulturgut unbedingt erhalten werden müsse. Er würde sich zudem wünschen, dass die Schmiedekunst weitergeschrieben wird. Es sollte also nicht nur Vergangenes kopiert, sondern neue Stilrichtungen geschaffen werden.

Den Schlossern fällt im Bereich der Revitalisierung und Sanierung heute vermehrt die Aufgabe zu, Neues mit Altem in Einklang zu bringen, etwa durch Zubauten Räume nutzbar zu machen. Hans Hackl nennt als gelungenes Beispiel die Kasemattenbühne in Graz, bei der altes Gemäuer mit Glas und modernen Elementen einem neuen Zweck zugeführt wurde. •

Kontakt für Rückfragen:

WKO Metalltechniker - Steiermark

Körblergasse 111-113
8010 Graz
Telefon: +43 316 601 430
E-Mail: metalltechniker@wkstmk.at
Web: http://www.metalltechnik.org

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