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Holz als Baustoff liegt im Trend. Weil Klimaschutz in Zukunft gerade beim Bauen wichtig sein wird, setzen immer mehr Bauherren auf diesen Werkstoff. Aus guten Gründen: Zunächst gibt es entlang der Wertschöpfungskette keinen Abfall, die Nebenprodukte der Sägeindustrie werden als Platten und Papier verarbeitet, am Ende der Nutzungskaskade kann das Produkt thermisch verwertet und zur Gewinnung von Energie und Wärme genutzt werden. Der Baum und später das Holzhaus speichern CO2 aus der Atmosphäre. Mit einem Waldanteil von mehr als 60 Prozent und dadurch mit ausreichend Ressourcen an Holz, Wasser und Kulturlandschaft ausgestattet, ist die Steiermark hervorragend für die Zukunft gerüstet, ist der Zimmermeister Oskar Beer überzeugt. „Dieses Potenzial des nachwachsenden Rohstoffes müssen wir nutzen. Wir zeigen damit vor, wie wir mit unserer Kreislaufwirtschaft aktiven Klimaschutz betreiben. Es ist höchste Zeit, dass wir aus unseren Abhängigkeiten von Gas, Kohle und Öl rausgehen – Holz ist aktiver Klimaschutz.“
Holzbau ist zudem flexibel. Gerade bei anstehenden Thematiken wie der Verdichtung lässt sich mit dem Baustoff schnell reagieren und bauen. Für alle Beteiligten inklusive der Nachbarn bedeutet das kürzere Bauzeiten und somit auch eine geringere Beeinträchtigung der Lebensqualität. „Mit einer guten Planung lässt sich auch mit kleineren Budgets vieles bewerkstelligen“, betont Oskar Beer. Der Baustoff ist mittlerweile so ausgereift, dass auch große Spannweiten bis sechs Metern möglich sind, doch auch hier braucht es eine fachgerechte Planung, nicht zuletzt um der Statik willen. Das ist besonders wichtig im Bereich der Nachverdichtung im städtischen Bereich, wo es etwa gilt, bei statisch ausgereizten Gebäuden die optimale Dimension für Aufbaukonstruktionen zu erreichen. Auch im Einfamilienhausbereich kann Holz viel leisten: Weil mit den verschärften Kreditbedingungen und den gestiegenen Zinsen das Einfamilienhaus für viele nicht mehr leistbar ist, setzen bereits jetzt Familien auf „Generationenwohnen“: Mit Holz lässt sich im Einzelhausbereich relativ unproblematisch ein weiteres Geschoß aufsetzen, mit eigenem Eingang und der Ausrichtung in unterschiedliche Himmelsrichtungen wären völlig abgetrennte Wohneinheiten möglich, sagt Oskar Beer. Eine Win-Win-Situation, ergänzt er: Familien können ein unterstützendes Miteinander leben, räumlich sind die Wohneinheiten jedoch so angeordnet, dass eine klare räumliche Trennung gegeben ist. Auch ästhetisch lässt sich mit Holz gut arbeiten: Mit Brettsperrholz sind auch auskragende Elemente möglich, etwa überdachte Terrassen im oberen Geschoß. Moderne Verbindungstechniken beseitigen auch das Problem der Schallübertragung, das dem Holz als Baustoff lange Zeit nachhing.
Die vergangenen Monate zeigen einen klaren Trend auf: Während sich bei den Holzbaumeistern die Anfragen für Neubauten halbierten, haben sich die für Wohnraumerweiterung und Aufstockung verdoppelt. Auch im Sinne des Klimaschutzes sei dies eine gute Entwicklung, betont Oskar Beer: Mit Wohnraumerweiterung erspart man sich Grundkauf, Erschließungs- und Anschlusskosten und letztlich auch eine neue Versiegelung. Bei der Wohnraumerweiterung lässt sich zudem das Heizsystem kostengünstiger modernisieren und für die zweite Wohnung erweitern. A propos klimagerechtes Bauen: Hier zeigt sich laut Oskar Beer auch eine Tendenz zurück zum Satteldach, nicht zuletzt, damit Meteorwasser besser abfließen kann. Insgesamt freut er sich über die Entwicklung in den vergangenen Jahren, die Holz zum Klimaschutz-Baustoff avancieren ließ. „In den Köpfen der Bauherren ist schon verankert, dass es sich dabei um einen modernen Werkstoff handelt, mit dem Passivhausstandard möglich ist.“ •