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✔ Erlauben ✘ VerbietenSt. Ruprecht an der Raab ist eine Zuzugsgemeinde. Ein neues Verkehrskonzept soll ab Herbst 2021 eine Beruhigung des Marktes bringen. Weniger Autos und LKW bedeuten mehr Platz für soziales Leben, Feste, Märkte und gemütliche Gastgärten.
Die Marktgemeinde St. Ruprecht an der Raab bereitet sich auf die Verkehrsberuhigung vor. Mit der „Südspange“ und dem „Umbau der Spitalskreuzung“ soll das Zentrum bis Herbst 2021 um 30 bis 50 Prozent weniger Durchzugsverkehr haben, 4000 Fahrzeuge sind es derzeit pro Tag, die durch das schmale Ortszentrum fahren. Im Zuge dessen spricht Franz Nöhrer, einer der Projektkoordinatoren von St. Ruprecht, von Aktivierungsmaßnahmen für das Zentrum. Weniger Verkehr im Zentrum bedeutet mehr Verkehrssicherheit, Lebensqualität und bietet zusätzliche Möglichkeiten für Unternehmen und Vereine. Gleichzeitig will man Wohnraum schaffen, insbesondere für ältere Menschen.
Die Marktgemeinde St. Ruprecht – dazu gehören auch die früheren Gemeinden Etzersdorf-Rollsdorf und Unterfladnitz – hat rund 5.500 Einwohner und gilt als Zuzugsgemeinde. Von dem Bauboom, der in den letzten Jahren zwischen Gleisdorf und Weiz stattfand, konnte St. Ruprecht profitieren, auch hier wurde neuer Wohnraum geschaffen. Während Etzersdorf /Rollsdorf und Unterfladnitz von Siedlungen mit Einfamilienhäusern geprägt sind, findet das soziale Leben im beschaulichen St. Ruprecht statt, einem Markt mit schmucken alten Häusern, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten. Mit dem Hotel Ochensberger hat St. Ruprecht nicht nur ein Viersternhotel, sondern auch eine Wellnesszone für Tagesgäste. Das Vereinsleben ist intakt, der Sportverein FC Donald ist über Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Die Kläranlage wurde bereits ausgebaut, aktuell ist der Volksschulzubau mit Kindergartenerweiterung in Bau, schon mit höheren Kapazitäten, um mit den Gemeindebürgern, die noch kommen werden, nicht aus den Nähten zu platzen. Mit dem guten öffentlichen Verkehrsanschluss an Bus und Bahn ist St. Ruprecht auch für Abwanderer aus dem Großraum Graz interessant. „Wir sind eine sehr lebenswerte Gemeinde und besitzen den Charme eines Ortes mit dörflichen Charakter. Das wollen wir uns auch erhalten“, betont Bürgermeister Herbert Pregartner. Die Gemeinde steht eher vor der Herausforderung, den Zuzug zu lenken bis einzubremsen: immerhin bedeuten mehr neue Bürger auch mehr Anforderungen an die Infrastruktur, Stichwort Schulen oder Kanal.
Mit der Errichtung der Südspange, dem Umbau der Spitalskreuzung und dem Ausbau des Knotens L362/Harthofweg können die Verkehrsflüsse besser gelenkt und die Verkehrssicherheit erhöht werden. Zusätzlich werden aber auch neue Geh- und Radverbindungen und Naherholungsräume geschaffen. Bis Herbst 2021 soll das Verkehrskonzept umgesetzt werden, dann soll auch die oben erwähnte Verkehrsentlastung eingetreten sein. Im Anschluss wird der Hauptplatz in eine Begegnungszone mit Verkehrsberuhigung umgewandelt und danach der Bereich Aufbahrungshalle und der Pfarrhofvorplatz restauriert. Der Hauptplatz soll ein öffentlicher Raum für alle Belange in einer Gemeinde sein: kulturelle Veranstaltungen, Feste, Märkte bis hin zu Gastgärten im Sommer. Für die verschiedenen Nutzungen muss der Hauptplatz noch mit entsprechender Infrastruktur (Strom, Wasser, etc.) ausgestattet werden. Wobei: Auf die Parkplätze soll auch künftig nicht verzichtet werden. „Niemand geht 500 Meter, wenn er von der Trafik etwas braucht.“ Nöhrer rechnet mit vier bis fünf Millionen Euro für das gesamte Vorhaben.
In puncto Branchenmix sei man im Zentrum bereits gut aufgestellt, neben zwei Lebensmittelhändlern, zwei Ärzten, zwei Zahnärztinnen, Gasthäusern, Cafes und einer Apotheke fehle es maximal an kleinen Unternehmen und Händlern, etwa einem Drogeriemarkt oder Büros, betont Bürgermeister Herbert Pregartner. Doch auch hier gibt es Ideen, gemeindeeigene Immobilien zu günstigen Konditionen an Geschäftsleute zu vermieten, die neue Branchen und Ideen an den Marktplatz bringen. Nicht zuletzt, um die alten Bauten entlang der Hauptstraße zu beleben. So hat ein Bauträger ein altes Haus gekauft, von dem nur die Fassade stehen bleibt, dahinter werden elf Wohnungen mit achtzehn Tiefgaragenplätze errichtet. Die Gemeinde selbst hat ein Haus gekauft, in das eine Tagesbetreuung und darüber sieben Wohnungen für betreubares Wohnen gebaut werden.
Die Auslagerung der Konsumwelt auf die Grüne Wiese hat es in St. Ruprecht nie gegeben und bei der Flächenwidmung wird streng darauf geachtet, dass das Ortsbild gewahrt wird: Das vielfach propagierte Bauen in die Höhe wird eingeschränkt, stattdessen setzt die Gemeinde beim Wohnbau auf Doppelhäuser, Reihenhäuser und kleinere Wohneinheiten. Aber auch Einfamilienhäuser sollen möglich sein. Ebenso betreibt die „Industrieansiedlungs GmbH – St.Ruprecht-Weiz“ aktiv die Standortentwicklung im Wirtschaftsraum Weiz – St.Ruprecht an der Raab: Sie stellt geeignete Industrie- und Gewerbeflächen sicher und kümmert sich um inhaltliche und organisatorische Aufgaben. •